Unihockeyturnier 2019

Nervosität und Anspannung lagen in der Luft, Motivation und Kampfgeist waren deutlich spürbar. Es ist einer der wohl intensivsten Momente an einem Unihockeyturnier. Die wenigen Sekunden vor dem allerersten Spiel, wenn sich Gegner Face to Face gegenüberstehen, den Blick fokussiert auf den kleinen weissen Ball in der Mitte richten und einzig auf den schrillenden Pfiff des Schiris warten. Der Pfiff, der die turnerischen Spiele eröffnet. Unser Frauenteam musste zuerst daran glauben. Die Tatsache, dass wir anfangs ohne Auswechselspieler in den Kampf ziehen mussten, verstärkte die sonst schon hoch kochenden Emotionen nur noch mehr. 10 sehr anstrengende Minuten standen uns bevor. Nichts desto Trotz waren wir äusserst motiviert, uns unserem ersten Gegner diesen Tages zu stellen und alles zu geben. Und wir leisteten ihnen gebührend Widerstand. Nach anfänglichem Rückstand von 2 Toren erkämpften wir uns just vor Abpfiff des Spiels noch ein Gegentor und folglich ein Unentschieden. Kein schlechter Start in den Wettkampf. Dennoch wurden Spieltaktik und Aufstellung analysiert, diskutiert und neu konzipiert, um sogleich unseren zweiten Spielgegner notabene durch taktische Überlegenheit und eingespieltes Teamwork in den Schatten zu stellen; 4:0 für die Ottenbacherladies. Dazu trug wohl auch unsere nun besser balancierte Ausdauer bei, denn unsere fünfte Mitspielerin war mittlerweile zu unserer Unterstützung eingetroffen, damit wir bei einem absoluten Notstand zumindest eine Person in Reserve hatten.

 

Folgende Pause wurde genutzt, um unser Männerteam bei ihrem ersten Spiel zu unterstützen und anzufeuern. Unserem Beispiel folgend, verliessen auch sie das Feld mit einem Unentschieden, im Wissen, dass ein Sieg durchaus möglich gewesen wäre. So fokussierte man seine Energie neu auf die kommenden Spiele, um das vorhandene Potenzial denn auch unter Beweis zu stellen… Was glatt beiden Teams mit Bravour gelang! So überzeugte man in den nächsten drei Spielen mit guter Torquote und standhaftem Abwehrsystem. Insbesondere wir Frauen waren ob unserer Leistung sehr stolz, da wir als einziges testosteronfreies Team in der Kategorie «Mixed» gegen Gegner zu kämpfen hatten, die nebst sehr flinken Männern teils auch noch professionelle Unihockeyspieler aufboten. Wie zu erwarten konnte eine Niederlage jedoch nicht verhindert werden. Die letzten zwei rivalisierenden Teams stellten sich als sehr zäh heraus, wobei wir im vorletzten Game zwar durchaus gute Chancen gehabt hätten (was umso ärgerlicher war), wir von unserem letzten Gegner jedoch ordentlich eins aufs Dach bekamen. Hier waren wir klar unterlegen. Auch bei unseren Männern nahm die Erfolgssträhne ein jähes Ende, im Halbfinale konnte sich ihr Gegner mit zwei Toren Differenz gegen sie durchsetzen.

 

Nach einer letzten Pause, die zur Erholung und Stärkung genutzt wurde, folgten die finalen Rangspiele. Team Frauenpower kämpfte um den 3. und 4. Platz. Ein Spiel voller Emotionen. Obwohl schon etwas angeschlagen und müde, kratzten wir nochmals unsere letzten Reserven zusammen und spielten mit vollem Einsatz und Herzblut. Dank einem erneuten Treffer kurz vor Abpfiff des Spieles konnten wir die 2 Tore Vorsprung des Gegners rücklings wieder wettmachen, was zu einem Gleichstand ergo einer Verlängerung von 2 Minuten führte. Während unser Gegenüber nur noch ein Ziel vor Augen hatte und blindlings einen Ball nach dem anderen auf unser Tor abfeuerte, waren wir stets darum bemüht, unsere Körper für das Goal aufzuopfern und jede Menge blauer Flecken einzufangen. Doch die Schmerzen zahlten sich aus. Dem Gegner gelang es nicht, das Golden Goal zu erzielen. Uns jedoch leider ebenso wenig. So kam es, wie es kommen musste; Penalty. Der Albtraum eines jeden Spielers. Doch das Glück schien dieses Mal auf unserer Seite zu sein. Nach einem nervenaufreibenden Hin und Her von Fehlschüssen und Treffern durfte das Ottenbacher-Frauen-Power-Team als Sieger das Feld verlassen. Wohlverdienter und hart erkämpfter dritter Platz! Die Männer hatten leider nicht so viel Glück wie wir, sie konnten ihrem starken Gegner nicht genügend Paroli bieten. Schade, man hätte es ihnen gegönnt. Dies sollte jedoch ihr sehr guter und ebenfalls verdienter 4. Platz nicht weiter überschatten.

 

Nach der Rangverkündigung und Entgegennahme unserer Preise, gesellte man sich zum Abschluss des Tages ins Restaurant Molino, wo wir ein reichhaltiges und leckeres Abendessen genossen. Die mittlerweile etwas müde Truppe (war der Tag schliesslich körperlich als auch emotional sehr anstrengend) stiess gemeinsam auf die erzielten Erfolge an und genoss den restlichen Abend in entspanntem Beisammensein.

 

Ein hoch auf uns!

 

— Gioia Strebel —

2 Antworten

  1. Sabi sagt:

    Wältklass gschriebe

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