Skiweekend 2023 – Davos

Auffe aufn Berg und oba mit de Ski…

Erkenntnisse des Skiweekends:

  • Ohne Schneeketten kann die Autofahrt bergauf schon mal rutschig werden
  • Blind Skifahren ist gar nicht mal so schwer
  • Skistöcke sind tatsächlich biegbar
  • Im Tiefschnee lässt es sich besser sitzen als fahren
  • Hat der Skilift keine Sitzheizung, enthält der Flachmann meist eine feurige Lösung!
  • Die Talabfahrt kann schon mal etwas länger dauern… (ca. 3x Normalzeit einplanen)
  • Snowboard mit einem Knick ist nicht so der Hit

 

Zum Lagebericht:

Observation «die Wilden»

Observationsobjekte => noch unklar, gilt es genauer zu definieren

Gebiet => Davos, tief im Schnee

Datum => März 2023, erste Sichtung Freitagabend, ca. 22:00 Uhr

 

Es schneit, ist saukalt und man sieht fast nichts. Trotz allen Widrigkeiten werden die 10 hartnäckigen, urkomischen Gestalten am Samstagmorgen in den davosischen Bergen gesichtet. Landeier? Städtler? Oder doch Wölfe? Das gilt es noch herauszufinden. Offenbar stammen sie aber nicht von der Umgebung (wie ihre mangelnde Orientierung vermuten lässt). Zu gediegener Zeit kriechen sie morgens aus ihren Höhlen. Sie lassen sich weiter und weiter in die Höhe manövrieren – Laufen ist ihnen wohl zu anstrengend. Oder vielleicht können sie es auch nicht, das ist noch unklar. Was sie allerdings können: Auf langen, bretterartigen Geräten den Berg runtersausen. Manche sehen sportlich-elegant aus, andere eher etwas unbeholfen… Vielleicht noch Anfänger? Von Zeit zu Zeit scheint es ihnen aber auch etwas besser zu laufen, ab und zu noch ein kleiner Ausrutscher, hie und da ein Sturz. Aber im Grossen und Ganzen sind Fortschritte zu erkennen. Das Wetter spielt nach wie vor verrückt. Schnee, überall Schnee. Eine knappe Stunde vielleicht, da erwischt es die ersten 4 Gestalten. Sie trennen sich vom Rudel und ziehen sich zurück, in die Wärme wohl. Die Restlichen führen ihren Raubzug fort. Sind sie auf einer Mission? Haben sie ein Ziel? Wohl eher nicht, wie die nächste komische Aktion vermuten lässt: Sie fahren querbeet ein, landen gar in einem Waldstuck, wo es doch wenige Meter entfernt einen präparierten Weg gibt. Möglicherweise auf der Jagd nach Futter für einen Snack? Dürfte allerdings schwer werden, bei diesen Wetterverhältnissen. Sie verbringen jedoch viel Zeit in diesem Wald. Immer wieder sitzt der ein oder andere ab, nur um kurz darauf wieder aufzustehen, ein paar weitere Zentimeter zu fahren, und dann wieder hinzusitzen… Vielleicht eine spezielle Jagdtechnik? Man weiss es nicht so genau. Dann, endlich, finden sie wieder auf den Weg. Sie scheinen auch langsam müde zu sein, denn sie ziehen sich ebenfalls zurück, zu den anderen Genossen, in die Wärme. Da verbringen sie viel Zeit. Musik ist auszumachen, sie scheinen sich dort wohl zu fühlen, zu amüsieren. Eine ganze Weile verkriechen sie sich da. Dann ist wieder Bewegung sichtbar (oder mehr erahnbar, die Sicht ist mittlerweile nämlich noch schlechter geworden). Wieder ein neues Verhaltensmuster: Sie bewerfen sich mit Schnee, fallen hin, stehen auf, bewerfen sich weiter. Viel Geschrei. Interessant. Womöglich wird hier gerade um die Rangordnung gekämpft. Nach ein paar Minuten ist das Schauspiel vorbei, es geht wieder den Berg hinab – dieses Mal mehr Rutschen als Fahren. Es scheint der letzte Streifzug zu sein. Wieder zurück im Tal. Es dauert ein bisschen, aber das ganze Rudel kommt unten an. Sie ziehen sich in ihre Höhlen zurück, nur kurz, dann machen sie sich wieder auf den Weg – mit frischem Fell und einem Rudelmitglied mehr. Sie scheinen sich geputzt zu haben. Zum Abendmahl gibt es Fleisch, viel Fleisch. Wer jetzt erwarten würde, dass sie sich danach für einen ausgiebigen Schlaf zurückziehen würden, wird enttäuscht. Nach dem vielen Fleisch scheinen sie durstig zu sein, sie suchen nach weiteren Getränkequellen. Und werden auch fündig. Erst viel später schlägt es sie zurück in die Höhlen. Schlaf, endlich.

Am nächsten Morgen sind sie etwas träge unterwegs. Sie sind erst etwas später auf den Pisten ausfindig zu machen. Aber da sind sie, das gesamte Pack. Das Wetter spielt ihnen heute etwas mehr in die Karten – aber wirklich nur etwas. Nach wie vor viel Schnee, aber zwischendurch wärmt die Sonne ihr Fell ein wenig. Sie scheinen dankbar. Schon bald ruft das Mittagessen. Sie lassen sich Zeit, geniessen ihre Beute. Die Beine wohl etwas müde und schlaff vom gestrigen langen Streifzug, gehen sie es heute etwas gemütlicher an. Ein paar Abfahrten, nochmals ein kleiner Abstecher in den Wald (nein, auch dieses Mal keine Beute, dafür einige Schweissausbrüche) und dann zieht es sie auch schon langsam in das Tal zurück. Sie scheinen genug zu haben. Das Rudel wird aufgeteilt und begibt sich auf den Rückweg in ihr Revier. Zwischenzeitlich verlieren wir den Augenkontakt mit den einten Gruppen. Es scheinen jedoch alle wieder sicher und glücklich zuhause angekommen zu sein, wie vertrauliche Quellen vermuten lassen.

 

— Gioia Strebel —

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