Turnfest Mönchaltorf 09. Juni 2024

Das leicht hügelige Turnfestgelände in Mönchaltorf begrüsste die Jugendriege mit saftig grünen Wiesen und leicht bewölktem Himmel. Und ja, saftig in wörtlichem Sinne. Jeder Schritt in der matschigen Brühe musste gezielt und überlegt platziert werden, um einen Ausrutscher zu vermeiden. Schnell war ein trockener Hafen für unsere Packung gefunden, worauf wir uns bereit zum Aufwärmen machten. Denn wie heisst es so schön: „Gut begonnen ist halb gewonnen“.
Auf dem dichten Programm standen im dritten Wertungsteil die Disziplinen Steinheben, Allround und Pendelstafette. Die Jugendriege teilte sich und machte sich bereit für den ersten Drittel des Wettkampfes. Die Noten liessen sich sehen: eine glatte 10 im Steinheben und Allround. Der Start war geglückt. Die Note 8.06 in der Pendelstafette milderte die Motivation nicht, im Gegenteil, alle waren Feuer und Flamme. Der erste Wertungsteil stand an, die Noten 8.63 und 7.93 resultierten im Weitsprung und Ballwurf. Unsere 46-köpfige Mannschaft meisterte diese zwei Teile bereits erfolgreich als Team. War die eigene Disziplin erledigt, wurde nicht auf der faulen Haut gelegen. Es wurde direkt zu den anderen Kindern verschoben, um sie anzufeuern und mitzufiebern. Vor dem letzten Wertungsteil mit Steinstossen, Hindernisslauf und Hochsprung konnten die Kinder im Barzelt (welches zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich nur als bedeckte Unterkunft diente) kurz innehalten und etwas Kleines naschen. Guter Dinge stellten wir uns dem letzten Hindernis und wurden nicht enttäuscht. 8.84, 9.04 und 9.25 im Steinstossen, Hindernisslauf und Hochsprung, bravo! Obwohl die Kinder betrübt waren, bereits alle Diszplinen erfolgreich abgeschlossen zu haben, lächelten sie beim Gruppenfoto mit unserem Güggelmasskotchen um die Wette. Denn jetzt durften sie das Gelände in Gruppen erkunden und ihr wohlbehütetes Taschengeld ganz in ihrem Sinne investieren.
Nach drei Stunden Wartezeit war der Moment gekommen: die Rangverkündigung. Die Resultate liessen auf sich warten, was jedoch mit einer Aufforderung zum Singen von der Moderatorin gekonnt in den Hintergrund gerückt wurde. Mutige Jugikinder betraten in kleinen Gruppen die grosse Bühne und präsentierten allbekannte musikalische Anekdoten. Das ganze Zelt war hin und weg und sang zu Take me home, Rolling in the Deep und weiteren Klassikern lautstark mit. Jetzt wurde es ernst. Die Resultate waren da. Hoffnungsvolle Gesichtlein schauten uns Leiter an. Erwartungsvoll auf unser Zeichen, dass wir jetzt drankommen. Dann endlich die Erlösung nach langem Warten, die erste Stärkenklasse. Der dritte Platz zog vorbei, der zweite auch. Alle sassen still auf den Bänken. Dann passierte es, wir waren Turnfestsieger! Alle sprangen jauchzend von ihren Bänken, umarmten sich und strahlten vor Glück. Die ganze Riege stürmte auf die Bühne und wir feierten zusammen den Erfolg, welchen wir uns als Team erarbeitet hatten. Nicht einmal der einsetzende Regen konnte unsere euphorische Laune betrüben.
Mit Musik, Gepäck und Trophäe brachen wir zum Heimweg auf. Die Müdigkeit setzte langsam bei einigen ein, was sie aber nicht davon abhielt beim Dorfempfang mit stolz erhobener Brust zum Feuerwehrdepot voranzuschreiten. Von Jubel und Klatschen begrüsst, wurden die Kinder nochmals gebührend gefeiert. So endet diese Geschichte eines weiteren Ottenbacher Märchens, im Dörfli im Rüsstal vo Böime halb verdeckt.
— Siro Romano —