Jugireise 2024
Wie schon so oft dieses Jahr startete der Samstag in Ottenbach frühmorgens vor dem Feuerwehrlokal/bei der Bushaltestelle Engelwiese. Knapp 60 aufgeregte Kinder, 11 Leiter, und viele Eltern versammelten sich um 7:00 Uhr für die diesjährige Jugireise. Wohin es genau geht und was das Programm ist, war zu diesem Zeitpunkt noch ein Geheimnis.
Die Schlafsäcke und Mätteli ins Auto geladen, der Rucksack gesattelt, und los ging’s für die Kinder mit dem Bus in Richtung Erlebniswochenende – und für die Eltern wohl in Richtung Wellnesswochenende 😉.
Die vielen Fragen der Kinder „Wohin gehen wir?“ „Wo übernachten wir?“, „Was gibt es zum Znacht“ umgingen die Leiter gekonnt und konzentrierten sich darauf, die Herde inklusive aller Rucksäcke zusammen zu behalten. Trotz vielen Umstiegen und Wartezeiten erreichte die Gruppe souverän das erste Ziel des Tages: Die Schweizer Salinen in Pratteln. Dort wurde die Herde halbiert (nach „wer muss zuerst noch aufs Klo und wer hält es noch aus“) und dann ging es schon los auf eine spannende Führung durch das Gebäude mit Schlusspunkt Salzlager. Der beeindruckende Berg aus „weissem Gold“ beeindruckte nicht nur die Kinder, sondern auch die Leiter. Nach vielen Demonstrationen, Experimenten, und spannenden Infos ging es zum Highlight der Führung: Eine Holzrutschbahn, auf der man die Höhe des Salzberges runterrutschen konnte. Anfänglich noch etwas zurückhaltend, sausten die Kinder beim zweiten Durchgang wie der Wind die Bahn runter. Nur am Zusammenlegen der Rutschunterlagen (dünne Wolldecken) müssen wir noch etwas arbeiten.
Zurück am Tageslicht gingen wir zum Abschluss zurück zum Empfang. Dort kriegte jedes Kind einen Salzstein und ein kleines „Salzdösli“ und jeder durfte eine kleine Tüte Chips nach eigenem Geschmack würzen.
Es ging nicht lange, da wurden auch die Salzsteine probiert und das Salzdösli direkt in den Mund geleert. Das war der Moment, wo die Leiter einfach hofften, dass die Kinder genügend Wasser für den „Nachbrand“ dabei hatten.
Schlag auf Schlag ging es weiter mit dem nächsten Highlight – eine Fahrt auf dem Rhein von Pratteln nach Rheinfelden, inklusive einer Schleusenfahrt. Für viele Kinder, sowie Leiter, war dies die erste Schleusenfahrt und somit wurde das ganze beeindruckende Prozedere mit grossem Interesse beobachtet, während/bevor der Lunch ausgepackt wurde.
Nach einer kurzen Wartezeit mit Auslauf auf einem Sportplatz ging es mit dem Bus weiter nach Liestal, wo eine weitere Wartezeit, diesmal auf einem Spielplatz, überbrückt werden musste. Die SBB hatten für uns einen etwas lustigen Reiseplan zusammengestellt. Jänu, auf dem Spielplatz konnten sich die Kinder vergnügen und Petrus war auch gnädig genug, die Schleusen geschlossen zu halten. Mit dem Bus ging es dann nach Titterten (noch nie gehört, aber so lernt man neue Orte kennen) und von dort führte uns eine schöne Wanderung durch ein Tobel nach Reigoldswil, wo auch unsere Übernachtungsstelle war.
In der Küche wurde bereits emsig gearbeitet, während der Rest den Essensraum und die Schlafplätze bereit machte. Das Spezielle dabei: Die Übernachtung war in einer, bzw. zwei Turnhallen geplant. Auch für viele Leiter war dies ein Novum.
Der Magen gefüllt mit leckeren Spaghetti ging es dann auch schon los mit dem Abendprogramm: Verschiedene Spiele in 2er Gruppen, wobei man Einsätze setzen musste und diese dementsprechend gewinnen oder verlieren konnte. Es wurde gefeilscht und diskutiert und das ganze Können ausgepackt. Ausserdem durften die Kinder ein eigenes Gewürzsalz nach ihrem Geschmack mischen und eine eigene Etikette gestalten.
Nach diesem prallgefüllten Tag fielen die Kinder todmüde ins Bett (oder besser gesagt auf ihr selbst mitgebrachtes Mätteli). Da war nicht einmal Zeit für Heimweh. Somit blieb den Leitern genug Zeit, den nächsten Tag zu besprechen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Am Sonntagmorgen wurden wir, noch vor dem offiziellen Wecker, von mehreren Salutschüssen geweckt. War doch genau an diesem Wochenende in Reigoldswil ein Dorffest, wo frühmorgens noch etwas Lärm gemacht werden musste. Egal, trotzdem musste noch der obligate, offizielle Weckton „Guten Morgen Sonnenschein“ abgespielt werden, um auch noch die letzten Schlafmützen aus dem Schlafsack zu holen.
Frühstück, alles zusammenpacken, putzen, und los geht’s in die zweite Runde. Einmal durch das Dorf, an der Gondelstation vorbei („warum können wir nicht das Gondeli nehmen?“) und aufi auf den Berg. Die ca. 2h Wanderung bergauf zur Bergstation Wasserfallen wurde mit gutem Zureden schlussendlich von allen tapfer gemeistert und oben wartete dann auch eine tolle Belohnung auf die Gruppe. Unsere zwei Grillmeisterinnen hatten das Feuer schon bereit und die Würste wurden sogleich auf den Grill geschmissen. Während sich die Leiter in der Nähe des Feuers aufwärmten (war es an diesem schattigen Plätzchen doch eher kühl) vergnügten sich die Kinder (ja ALLE Kinder) auf einem Gigampfi. Nicht, dass das für so viele Kinder ausgelegt gewesen wäre, aber es lebt also noch 😉.
Nach einem Gruppenfoto und der Rangverkündigung des gestrigen Spielabends ging es an das letzte und wohl auch herausforderndste Highlight des Wochenendes. Zumindest für die Grossen, denn für sie hiess es Helm anziehen und Trotti schnappen. Die Kleinen durften den gemütlichen Weg nach unten nehmen, das Gondeli.
Die schwierige Strecke über Kiesstrassen und viele Kurven hatte es in sich, sodass die Tempi doch sehr verschieden waren. Jeder in seinem Tempo und hintereinander, so haben es die Leiter gern. Unten angekommen, ein neues Pflästerli an den Händen war auch noch dabei, ging es zu Fuss zurück ins Dorf.
Nach einer kurzen Wartezeit an der Sonne, wo sich besonders die Leiter darüber freuten, startete die lange ÖV-Fahrt zurück nach Ottenbach. Noch ein letztes Mal den Bus kontrollieren, ob auch nichts liegengeblieben ist und schon konnten die Kinder wieder ihren Eltern übergeben werden. Nach einem Schlusswort und der Übergabe des eigens gemischten Salzes, war es dann auch schon wieder Zeit Tschüss zu sagen. Müde und mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen träumten die Kinder wahrscheinlich noch die ganze Nacht von dieser tollen Reise.
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an da OK Team, bestehend aus Siro und Elisa, und alle Helferinnen und Helfer, die an dieser Reise mitgewirkt haben! Dank euch hat diese Reise perfekt funktioniert und ich bin überzeugt, dass sich die Kinder bereits jetzt auf den nächsten Ausflug mit der Jugi freuen.
— Sabine Frey —